Darts-Skandal: Prakash Jiwa erhält achtjährige Sperre für Sportwetten und Matchfixing

Industry News By Lisa Schmidt 4 min read
Darts-Skandal: Prakash Jiwa erhält achtjährige Sperre für Sportwetten und Matchfixing

Darts-Profi Jiwa manipulierte vier Matches der Modus Super Series

Die Darts Regulation Authority (DRA) hat ihre Ermittlungen gegen den 54-jährigen Prakash Jiwa abgeschlossen und schwerwiegende Vergehen festgestellt. Laut offizieller Mitteilung der Behörde hat Jiwa nachweislich vier Partien der Modus Super Series zwischen Februar und Juni 2023 manipuliert.

Der erfahrene Dartspieler soll vor diesen Begegnungen gezielt Sportwetten platziert und die Matches anschließend absichtlich verloren haben. Die betreffenden Partien endeten mit deutlichen Niederlagen – zwei davon mit 0:4 und zwei weitere mit 1:4. Die DRA betont, dass Jiwas Gegenspieler keinerlei Kenntnis von den Wettaktivitäten oder den geplanten Spielmanipulationen hatten.

Weitere Vergehen im professionellen Darts-Umfeld aufgedeckt

Die Untersuchungen förderten zusätzliche Regelverstöße zutage. Jiwa wettete nicht nur auf seine eigenen Begegnungen, sondern platzierte auch Einsätze auf Matches anderer Spieler, darunter Partien der prestigeträchtigen Darts Premier League. Dies stellt einen klaren Verstoß gegen die Regularien dar, da es Darts-Profis grundsätzlich untersagt ist, auf Ereignisse ihrer eigenen Sportart zu wetten.

Harte Konsequenzen: Lange Sperre und hohe finanzielle Belastung

Als Konsequenz dieser Vergehen verhängte die DRA eine drastische Strafe:

  1. Jiwa wird für acht Jahre von allen Wettbewerben ausgeschlossen, die unter der Aufsicht der DRA stattfinden
  2. Die Sperre läuft bis zum 6. November 2031
  3. Der Spieler muss Strafzahlungen plus Verfahrenskosten in Höhe von 17.741,46 GBP (etwa 21.102,40 EUR) begleichen

Bemerkenswert: Jiwa bestreitet die Vorwürfe nach Angaben der DRA weiterhin. Er hat bis zum 19. März 2025 die Möglichkeit, Einspruch gegen das Urteil einzulegen.

Angesichts der langen Sperre dürfte das Urteil faktisch das Karriereende für den Dartsprofi bedeuten. In den vergangenen Jahren hatte sich Jiwa dreimal eine PDC Tour Card erarbeitet und qualifizierte sich 2023 sogar für die Darts-Weltmeisterschaft. Auf der Pro Tour trat er gegen Spitzenleute wie Michael van Gerwen (35) und Peter Wright (55) an und konnte sogar zwei Siege gegen den früheren Weltmeister Gary Anderson (54) verbuchen.

Nicht nur Matchfixing: Weitere Probleme im Darts-Sport

Der Fall Jiwa ist nicht das einzige Disziplinarverfahren im professionellen Darts. Neben dem Verbot von Sportwetten unterliegen die Spieler auch strengen Anti-Doping-Bestimmungen.

Dom Taylor (26) wurde Ende 2024 nach einem positiven Drogentest vorübergehend gesperrt. Die ursprünglich angesetzte Sperre von zwei Jahren reduzierte man auf drei Monate, da die nachgewiesene Substanz keinen leistungssteigernden Effekt auf sein Spiel hatte. Seit Ende Januar darf Taylor wieder an PDC-Turnieren teilnehmen und konnte in der vergangenen Woche bei der Players Championship 6 sogar den amtierenden Weltmeister Luke Littler (18) bezwingen.

DRA zeigt Null-Toleranz-Haltung gegenüber Spielmanipulationen

Der Skandal um Prakash Jiwa reiht sich in eine Liste von Matchfixing-Fällen im Darts ein. Erst vor wenigen Monaten wurde auch das ehemalige Nachwuchstalent Leighton Bennett (19) wegen ähnlicher Vergehen gesperrt. Die harten Urteile demonstrieren die konsequente Haltung der DRA gegenüber Spielmanipulationen.

John Pierce, Leiter der UK Gambling Commission, unterstreicht die Notwendigkeit dieser strengen Maßnahmen:

"Alle Wettkunden in Großbritannien sollten darauf vertrauen können, dass Wetten, die bei lizenzierten Glücksspielanbietern platziert werden, auf fairen Märkten und frei von wettbezogener Korruption stattfinden.
Unsere Sports Betting Intelligence Unit arbeitet eng mit Partnern wie der Darts Regulation Authority zusammen, um Ermittlungen zur Integrität des Sports zu unterstützen und Spielmanipulationen zu bekämpfen. Diese Entscheidung sendet die klare Botschaft, dass Korruption im Zusammenhang mit Wetten im Sport nicht geduldet wird."

Die entschiedenen Sanktionen sollen verdeutlichen, dass Matchfixing im Dartsport konsequent verfolgt und bestraft wird. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob die DRA damit künftige Manipulationsversuche effektiv verhindern kann.

Key Takeaway

Der Fall Prakash Jiwa zeigt, wie entschlossen Sportverbände gegen Wettbetrug und Spielmanipulation vorgehen. Mit einer achtjährigen Sperre und hohen Geldstrafen setzt die Darts Regulation Authority ein deutliches Zeichen gegen Matchfixing. Für den 54-jährigen Jiwa bedeutet das Urteil wahrscheinlich das Karriereende, nachdem er sich nachweislich an Sportwetten auf eigene und fremde Spiele beteiligt hat.

Lisa Schmidt

Lisa Schmidt

Responsible Gaming Expertin

Lisa Schmidt ist zertifizierte Suchtberaterin und Expertin für verantwortungsvolles Glücksspiel. Mit einem Master in Psychologie und jahrelanger Erfahrung in der Beratung von Online-Casinos zu Responsible Gaming-Maßnahmen setzt sie sich für den Spielerschutz ein. Sie entwickelt Präventionsprogramme und schreibt über sicheres Spielverhalten.

Expertise

Responsible Gaming, Spielerschutz, Suchtprävention

M.Sc. Psychologie, Zertifizierte Suchtberaterin